Wappen von Rottenbauer
Rottenbauer hatte bisher kein Wappen, so daß das kleine Bayerische Staatswappen getragen wurde.
Welche Merkmale könnten für ein Gemeindewappen bestimmend sein?
Wappen des Abzeichens
Rottenbauer war ein Bauern- und Steinhauerdorf, so wie viele in der Umgebung, hatte weder Weinbau noch sonst ein prägendes Charakteristikum. Es hatte zwei Schlösser, zwei Kirchen, zwei Wirtshäuser, zwei Metzger, zwei Bäcker, ja sogar, als das Denkmal der Kampfgenossen Ende des 19. Jh. eingeweiht wurde, zwei Fahnen: Eine katholische mit den Bayerischen Farben und eine evangelische mit den Preußischen Farben.
Rottenbauer hatte in seiner Geschichte auch zwei Geschlechter, die jeweils über 400 Jahre die Geschicke des Ortes bestimmten.
Das Geschlecht der Rotenbur, deren Herrschaft trotz der Namensgleichheit mit dem Gemeindenamen nicht nachgewiesen ist, aber in der Literatur als solche immer wieder genannt wird, und dem Geschlecht der Wolfskeel.

So ist es möglich, wie es auch anderen Ortes geschieht, Symbole der Herrschaftswappen zur Gestaltung eines Gemeindewappens zu verwenden. Für das Geschlecht der "de Rotenbur" steht der Kopf des Ziegenbocks. Tierköpfe finden sich auch in den Wappen der "von Geyer" und "von Zobel" und weisen auf fränkischen Uradel hin. Die drei Rosen sind immer Bestandteil des von Wolfskeelschen Wappens, auch bei wechselnder figürlichen Darstellung im Schild.

Im Wappenbrief, den Kaiser Maximilian I. im Jahr 1496 ausstellte, wird ein abgebrochener Zweig mit drei "außgethan Rot Rößlein" beschrieben. Lilien, Rosen und Sterne haben religionsgeschichtlichen beziehungsweise rechtsgeschichtliche Wurzeln.

Auf dieser Grundlage wurde das Wappen entwickelt, als Hinweis auf die früher selbständige Gemeinde Rottenbauer. Zwei Felder mit eingezogener Spitze tragen auf den Wappenfarben Gelb und Weiß (für Gold und Silber) drei Rosen als Hinweis für die "Wolfskeelsche Herrschaft" und den Ziegenbock für die der "de Rotenbur". Auf schwarzem Feld steht für die heutige Dorfherrschaft der rot-gelbe Ständer der Stadt Würzburg.

Rottenbauer, im August 2004 - Heinrich Schmidt